In dieser Betrachtungsweise gibt es mehr Freiheit in der Ausgestaltung und in der Interpretation der Bewegungsmuster, was einem Training auf der ersten Meisterstufe auch sehr angemessen ist.
Je freier die einzelnen Sektionen der Holzpuppe in ihrer Äusserlichkeit praktiziert werden, desto bedeutsamer wird die Fokussierung auf bestimmte Übungsschwerpunkte zur Verdeutlichung hinterlegter technischer und taktischer Mittel.
Die Vertiefung des Wing Chun zu einem erweiterten Verständnis auf Meisterstufe erfordert zunächst einmal, dass die grundlegenden Kriterien der Übungspraxis aus den drei Basisformen schon hinreichend verwirklicht sind. Dazu gehören ein hohes Mass an Koordination, Sicherheit in der Ausführung der Basistechniken sowie ausreichend Stabilität in den Körperhaltungen und in den Positionsveränderungen.
Im ersten Satz der Holzpuppenform stellen wir die Orientierung im Aktionsraumes und die Wirkrichtungen der Techniken ins Zentrum unserer Betrachtungen. Besonderes Augenmerk richten wir auf die Stabilisierung des Hüftgürtels in Verbindung mit den verschiedenen Schritttechniken und Positionsveränderungen.
Im zweiten Satz betrachten wir die Schritttechniken und Positionsveränderungen in einem erweiterten Aktionsraum v.a. im Wechselspiel von Nähe und Distanz. Besonderes Augenmerk richten wir auf die Stabilisierung des Schultergürtels in Verbindung mit dem Hüftgürtel in dynamischen Positionsveränderungen.
Im dritten Satz betrachten wir die Wirkungen von Drehimpulsen in Überlagerung mit den Wirkungsrichtungen der Techniken zur Spiralenergie und im Zusammenspiel von Hüft- und Schultergürtel zum Zweck der Destabilisierung der gegnerischen Gesamtkörperstruktur.
Im vierten Satz schaffen wir die statische Verbindung zwischen Schulter und Hüftgürtel. Die Betrachtungen des ersten Satzes zu den Positionsveränderungen und den Schritttechniken sowie die Wirkung der Spiralenergie aus dem dritten Satz weiten wir auf die Doppelhandtechniken aus.
Im fünften Satz schaffen wir die flexible Verbindung zwischen Schulter- und Hüftgürtel zur Erhöhung der Elastizität in den Doppelhandtechniken. Die Betrachtungen des zweiten Satzes zu den Positionsveränderungen und den Schritttechniken im erweiterten Aktionsraum nehmen wir noch einmal auf.
Im sechsten Satz betrachten wir weitere Möglichkeiten der Destabilisierung über Drehimpulse aus dem dritten Satz in Verbindung mit Tritt-, Stoss- und Wurftechniken und schenken dabei den fesselnden Schritten unsere besondere Aufmerksamkeit.
Im siebten Satz betrachten wir die vielfältigen Möglichkeiten der Destabilisierung auf und ausserhalb der Wirkungslinie des Gegners in Verbindung mit Tritt-, Stoss- und Wurftechniken und der gleichzeitigen Stabilisierung der Gesamtkörperstruktur über Drehimpulse. Wir konsolidieren dabei alle oben genannten Übungsschwerpunkte.
Sich loszulösen vermag und frei wird nicht durch, sondern in ihrer stetige Praxis.
Vollkommen aufzugehen vermag in der Sache, die sie übt.
Dabei den Weg nach innen findet und dort alles spontan entstehen lässt.
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Neben deinem körperlichen Training und der damit verbundenen Steigerung deiner Widerstandsfähigkeit ist im Wing Chun auch das mentale Training ein Kernthema, denn nicht zuletzt wird über Sieg oder Niederlage auch zwischen den Ohren entschieden.
Das Mass der Gewalteinwirkung auf dich und deine Unversehrtheit in adäquater Weise auf ein erträgliches Mass zu reduzieren, ist das Ziel all deiner Bemühungen.
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In ihnen entsteht diese Art von weitreichender alles durchdringenden Kraft, die ein Gelenk nach dem anderen ohne einschränkende Beeinflussung der Gelenkstruktur passiert und sich in einem starken Gefühl elastischer Verbundenheit von oben und unten manifestiert.
Die Verbindung von Schulter- und Hüftgürtel und den Ellenbogen mit den Knien, sowie die der Oberschenkel mit den Oberarmen zeigt sich einem Betrachter deutlich in der Akzentuierung der Kraftstruktur in der Ruhehaltung zwischen den Teilbewegungen.
]]>Aus ihnen werden Lehrer, die sich äusserlich in dem Masse bereichern, wie sie innerlich arm sind in ihren Fähigkeiten und Fertigkeiten.
Sie unterrichten ihren Schülern, was sie denken sollen und nicht wie sie denken sollen.
Sie legitimieren sich über grosse Organisationen mit Zweigen im In- und Ausland und mit Vertretungen überall auf der Welt.
Sie werden nicht müde, unablässig ihre Wahrheiten zu verkünden, anstatt nur auf sie zu deuten und ihre Schüler dazu zu ermuntern, darüber nachzudenken und gelegentlich auch herzhaft darüber zu lachen.
Ihre Worte, lieber Meister, waren und sind weise, aber sie werden häufig nicht verstanden.
]]>Eine Kampfkunstschule solltest du meiden wenn:
du in den Stufen nächster Entwicklungen über eine Vielzahl von Prüfungs- bzw. Qualifikationssysteme zu einem Gefangenen ihres Systems gemacht wirst.
die Lehrer und auch ihre Schüler dort in der Folge in immer neuen, drillartigen technischen Routinen und Ritualen feststecken.
das Abarbeiten von immer gleichen sinnentleerten Inhalten vor dem vielfältigen und sinnenhaften Praktizieren steht.
der Unterricht auf Effekthascherei und auf Selbstdarstellung ausgerichtet ist.
den Traditionen grössere Bedeutung beigemessen wird, als dem gemeinsamen Lernen und Entwickeln.
die unablässig verkündeten Glaubensgrundsätzen nur der Ausdruck der Beschränktheit ihrer Begründer sind.
Es lohnt sich, zu beobachten, wie die Dinge im Inneren manchmal anders ablaufen, als man sie äusserlich wahrnimmt und sich die Dinge, die wir äusserlich wahrnehmen nach innen anders zeigen.
Stellt sich in einer solchen Beobachtung eine gewisse Gegensätzlichkeit ein, ist das sehr gut, weil das den Antrieb gibt, das Innen und Aussen tiefer zu erforschen und in ihren vielfältigen Beziehungen neu zusammenzubringen.
Eine Mitte an sich existiert nie für sich alleine. Eine Mitte finden bedeutet, aus einer Vielzahl von Verortungen zwischen dem Innerem und dem Äusseren die Verbindung zu finden und zu erkennen, dass beides zugleich in der einen Sache dazwischen lebt, die alles alles Spontane entstehen lässt.
Dieses Eine nennt man das Jetzt und es umfasst die Balance, voll und ganz hier zu sein. Man nennt es zuweilen auch Authentizität, Reife oder Meisterschaft.
Nur dort, abseits vom bewussten Denken, dass immer teilen will, was nicht teilbar ist, ist die Ganzheitlichkeit gegeben.
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