Qigong ist ein lebender Teil der Jahrtausende alten Geschichte Chinas. Im Laufe dieser Geschichte hat das Qigong unterschiedliche Gestaltungen erfahren und es war auch unterschiedlichen Wertschätzungen ausgesetzt. Das Wissen und die Praktiken des Qigong wurden lange Zeit nur innerhalb von Geheimzirkeln weitervermittelt.

China mit seiner Jahrtausende alten Kultur hat sich weitgehend unabhängig von der abendländischen Kultur entwickelt. Trotz Einflüssen von aussen konzentrierte man sich immer wieder auf den eigenen Ursprung. Prägend für das Denken und Handeln der Chinesen waren einerseits die bäuerliche Gesellschaft mit ihrer Sozialstruktur, andererseits viele Ideen, die sich während der Blütezeit der chinesischen Philosophie (821 – 221 v.Chr) entwickelten. Buddhistisches und daoistisches Gedankengut sowie die Soziallehre von Konfuzius beeinflussten sich gegenseitig und tun es bis in die heutige Zeit. Qigong beinhaltete darum im alten China neben verschiedenen philosophischen auch religiöse Aspekte.

Es gab in China immer wieder Zeiten, während denen Qigong sehr populär war und Zeiten der Unterdrückung. Mit der Entstehung der Volksrepublik China begann eine Zeit der radikalen Unterdrückung von Qigong. Zu Maos Zeiten wurden Traditionen und Religionen nicht mehr geduldet. Deshalb mussten die religiösen Aspekte des Qigong verleugnet werden. Qigong konnte aber weiter praktiziert werden, da es offiziell als Atem- und Gesundheitsbewegungen auf der Grundlage von medizinischen Wissen bezeichnet wurde. Die erste Übersetzung dieses Begriffes im Westen mit dem Wort Atemtechniken führte bei uns zu einer falschen Gewichtung der Rolle des Atems bei den Qigong-Übungen. Erst nach der Kulturrevolution war es in China wieder möglich, öffentlich über Qigong zu sprechen und es zu praktizieren.

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